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Kapitel 20
Jake
< Meint ihr, unsere Menge an Hwannes-Zeug reicht überhaupt aus, um den Joellam Trysw zu töten? >, fragte Cassie, während wir uns an Tobias’ Federn festklammerten und er in die Richtung flog, in der wir den Visser das letzte Mal in seinem seltsamen Morph gesehen hatten.
< Erek sagte doch, der Joellam Trysw stirbt sofort, sobald die Hwannes-Säfte in seinen Körper kommen >, besänftigte ich sie.
< Aber … die ganzen anderen Ameisen … wieso ist er noch nicht durch sie gestorben? Hatte wirklich keine von ihnen den Hwannes-Geruch an sich? >, ließ Cassie nicht nach.
< Na, ist doch klar: das sind alles kleine Rachels >, spöttelte Marco. < Die stürzen sich sofort auf das Monster, ohne sich vorher noch Taktiken zu überlegen. >
< Sehr witzig, Marco >, meinte Rachel genervt.
< Cassie, mach dir keine Sorgen >, erhob Tobias tröstend das Wort. < Bisher haben wir noch alles geschafft, stimmt’s? Und das hier ist die Gelegenheit, den Visser sogar zu töten. Also entspanne dich und genieße den Flug. >
Cassie schwieg. Aber ich spürte ihre nagenden Zweifel auch jetzt noch. Wenn ich jetzt erneut das Wort an sie richtete, würde das zu besorgt klingen und die anderen vielleicht auf blöde Gedanken bringen. Stattdessen fragte ich: < Ax, was macht die Zeit? >
< Wir haben in diesem Morph noch eine von euren Stunden und sechs von euren Minuten, Prinz Jake. Das dürfte eigentlich reichen >, antwortete Ax.
< Ax, es sind immer noch jedermanns Minuten und Stunden >, seufzte Marco. < Du lernst es wohl nie, hmm? >
< Spürt ihr eure Ameisen-Instinkte eigentlich noch sehr stark? >, fragte Tobias hastig, bevor eine neue Diskussion ausbrach.
< Ehrlich gesagt, ich spüre kaum noch etwas >, meinte Cassie. < Doch, schon, da ist der Trieb, das Monster mit dem Hwannes-Saft zu töten, aber der könnte auch von meinen menschlichen Bedürfnissen kommen. >
< Oha, Cassie >, sagte Marco, ehrlich erstaunt. < Du verspürst den Drang, ein eigentlich schon ausgestorbenes Wesen zu killen? Dass ich das noch erleben darf… >
< Klappe, Marco >, sprang Rachel ihrer Freundin bei. < Sonst darfst du Visser Drei deine Lektion nicht erteilen. Stimmt’s, Jake? Unerzogene, kleine Ameisenjungen dürfen das Monster nicht beißen. >
< Kann sein >, erwiderte ich lasch. Cassies Zweifel bedrückten mich. Auch wenn es eigentlich klar war, dass wir auf dem besten Weg zum Sieg waren.
< Ihr werdet mich aber bitter nötig haben >, feixte Marco. < Ich, der klügste, stärkste, mutigste Visser-Drei-Bekämpfer… >
< Ich hoffe doch nur, das ist Sarkasmus >, kommentierte Ax trocken.
Marco wirkte überrascht. < Hey, Ax-Man. Jetzt du nicht auch noch. >
< Ruhe, Leute. Konzentriert euch, ja? >, bat ich. Mir wurde das Ganze langsam etwas viel. Wir hatten die ganzen letzten Stunden so viel gemorpht und so wenig geschlafen. Ich fühlte mich ausgelaugt und müde. Vielleicht könnte ich mich einfach ein bisschen ausruhen, in der herrlichen Stille, die jetzt herrschte. Ein bisschen die Facettenaugen schließen, die eh kaum etwas sahen, und ein wenig eindösen. Nur kurz, nur ein wenig. Nur…
< Wir sind da, Jake. Hier ist der Ort. Ganz sicher. > Tobias’ Stimme. So weit entfernt. So unwichtig. Warum ließ er mich nicht schlafen?
Den anderen schien es ähnlich zu ergehen. < Scht, Tobias >, murmelte Cassie. < Du weckst uns. >
< Ich? Euch wecken?! Leute, ihr sollt nicht schlafen! Hallo, Leute!! Wir sind auf einer Mission! Und wir sind da-ha! Wenn auch Visser Drei … >
< Oh, komm mir nicht mit diesem Visser Drei >, maulte Marco. < Bei dem Gedanken an den kann ich nicht gut einschlafen. >
< Brauchst du deinen Teddy? Sorry, ich konnte ihn leider nicht auf die passende Größe schrumpfen lassen >, murmelte Rachel lasch. Cassie hüstelte leise, als ob sie lachen würde, auch wenn man das nicht genau definieren konnte.
< Leute? Hallo! Tobias an Animorphs, Tobias an Animorphs! Hört mir doch mal zu! Und, verdammt, ihr sollt um Himmels willen doch nicht schlafen! >
< Prinz Jake? >, fragte Ax. Was wollte der denn? Ich brachte nicht mal ein „Bitte nenn mich nicht ‚Prinz’“ zustande, so müde war ich. Meine Augen waren längst zugefallen. Ich murmelte ein schwaches < Was’n, Ax? >
< Prinz Jake > - das Sprechen schien Ax anzustrengen, genau so wie uns (Meine Güte, dann soll er’s doch gefälligst lassen, dann wären wir alle zufrieden, dachte ich ärgerlich) - < Ich glaube, ich weiß, was hier passiert. >
< Ich will’s nich wiss’n >, hauchte ich, schon halb im Schlaf. < Is’ nich wichtig. Will nur schlaf’n. >
< Meine Güte! >, schrie Tobias hilflos. < Was ist nur los mit euch? >
< Tobias … ich versuche es gerade, zu erklären >, sagte Ax. < Es ist der Geruch der Hwannes. Er benebelt uns. Es ist ein wenig so, wie der Geruch des Joellam Trysw mich benebelt, nur dass der hier schläfrig wirkt. Wenn wir es nicht bekämpfen, schlafen wir ein und werden so schnell nicht mehr aufwachen. Und dann ist es möglich, dass wir das Zwei-Stunden-Limit überschreiten. >
Ich hörte schon gar nicht mehr richtig zu. Nur die Stimmen hielten mich noch wach. Wieso verstummten sie nicht endlich?
< Scht >, machte Cassie müde. < Leise. > Mehr konnte sie auch nicht herausbringen.
< Nein, Leute, nicht einschlafen! >, rief Tobias. < Alles – nur – nicht – einschlafen!! >
< Ich schaffe es einigermaßen, es zu bekämpfen, weil ich ein wenig Übung habe >, sagte Ax. < Aber lange werde ich nicht aushalten. Es ist wirklich sehr … sehr … benebelnd. >
< Wach bleiben! >, brüllte Tobias wie von Sinnen. < Bekämpft es! Los! Bitte! >
< Nein. Schlafen >, murmelte ich. < Lei-se. > Das war das Letzte, an was ich mich erinnerte. Schließlich wurde alles dunkel und still und ich versank im Reich der Ameisenträume.
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