Die Welt der Animorphs
  Leseprobe Band 1 - Die Invasion
 

Leseprobe


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Ich heiße Jake. Das ist natürlich mein Vorname. Meinen Nachnamen kann ich euch nicht verraten. Das wäre zu gefährlich. Die Controller sind überall. Überall. Und wenn die meinen vollständigen Namen wüssten, könnten sie mich und meine Freunde finden, und dann ... tja, sagen wir einfach, ich will nicht, dass sie mich finden. Was sie mit Leuten machenm die sich ihnen widersetzen, ist schrecklich. Zu schrecklich, um auch nur daran zu denken.

Ich werde euch nicht mal erzählen, wo ich lebe. Ihr müsst mir einfach glauben, dass es diesen Ort gibt. Es könnte sogar eure Stadt sein.

Das alles schreibe ich auf, damit mehr Menschen die Wahrheit erfahren. Vielleicht kann dann die menschliche Rasse irgendwie überleben, bis die Andaliten zurückkehren und uns retten, wie sie es versprochen haben.

Vielleicht.

Mein Leben ist eigentlich völlig normal verlaufen. Normal, das heißt, bis zu jenem Freitagabend im Einkaufszentrum. Ich war dort mit Marco, meinem besten Freund. Wir vertrieben uns die Zeit mit Videospielen und hingen bei diesem coolen Laden herum, der Comicbände und so Zeugs verkauft. Das Übliche.

Uns waren die Vierteldollarmünzen für die Spielautomaten ausgegangen, gerade als Marco deutlich nach Punkten führte. Bei diesen Spielen waren wir meist gleich gut. Daheim habe ich einen Sega und kann deshalb ausgiebig trainieren, aber Marco hat eine verblüffende Fähigkeit, Spiele zu analysieren und hinter all die kleinen Tricks zu kommen. Deswegen schlägt er mich manchmal.

[...]

Na ja, egal, wir hatten kein Geld mehr und waren gerade auf dem Sprung nach Hause, als wir Tobias trafen. Tobias war ... ich meine, er ist immer noch ein komischer Typ. Er war neu an der Schule und nicht eben der taffste Junge im Viertel, deshalb hackten die anderen viel auf ihm rum.

Meine erste Bekanntschaft mit Tobias war, als er gerade mit dem Kopf in einer Toilette steckte. Zwei kräftige Burschen drückten ihn nach unten und lachten, während sie die Klospülung zogen, sodass Tobias' wuscheliger Blondschopf in der Schüssel herumwirbelte. Ich sagte den beiden Fieslingen, sie sollten die Mücke machen, und seitdem meint Tobias, dass ich sein Freund sei.

[...]

"Also, eigentlich könnte ich jetzt auch mit euch heimlaufen", sagte Tobias.

Klar, dass ich zustimmte. Wieso auch nicht?

Auf dem Weg zum Ausgang entdeckte ich Rachel und Cassie. Rachel ist irgendwie hübsch, finde ich. Ich meine, okay, sie ist sehr hübsch. Aber sie ist meine Cousine, da empfindet man das doch irgendwie anders. Sie ist blond, hat blaue Augen und sieht so richtig frisch und gesund aus. Sie gehört zu den Leuten, die sich immer richtig anziehen und so aussehen, als kämen sie gerade aus einem dieser Modemagazine. Sie bewegt sich sehr anmutig, weil sie Gymnastikunterricht nimmt, obeohl sie sagt, dass sie zu groß sei, um dabei jemals richtig gut zu sein.

Cassie ist irgendwie das Gegenteil von Rachel. [...] Cassie ist ruhiger als Rachel, ausgeglichener und begreift die Dinge mehr auf einer anderen, mehr emotionalen Ebene.

Klar kann man sagen, dass ich Cassie schon irgendwie mag. Manchmal sitzen wir nebeneinander im Bus, obwohl ich nie so recht weiß, worüber ich mit ihr reden soll.

"Na, auch auf dem Sprung nach Hause?", fragte ich Rachel. "Ihr solltet nicht allein durch die Baustelle laufen. Ich meine, weil ihr doch Mädchen seid und so."

Schon verloren!

[...]

"Wirst du kommen und uns beschützen, du großer, starker Ma-a-a-nn?", fragte sie [Rachel]. "Du glaubst also, wir sind hilflos, bloß weil..."

"Ich fänd's gut, wenn sie uns begleiten", unterbrach Cassie. "Ich weiß, du hast vor gar nichts Angst, Rachel, aber ich, ich schon."

[...]

Manchmal denke ich noch an diesen einen Moment, als wir zum letzten Mal ganz normale Kids waren. Heute kommt mir das so vor, als sei es eine Million Jahre her - als ob das damals eine ganz andere Gruppe von Jugendlichen gewesen wäre. Wisst ihr, wovor ich mich damals fürchtete? Ich hatte Angst, [meinem Bruder] Tom beichten zu müssen, dass ich's nicht ins [Basketball-]Team geschafft hatte. Das war so ungefähr das Übelste, was das Leben damals zu bieten hatte.

Keine fünf Minuten später war das Leben plötzlich deutlich furchterregender.

[...]

Wie dem auch sei, wir überquerten jedenfalls die Straße und betraten das verlassene Baugrundstück. Es war ein ausgedehntes Gelände, an zwei Seiten von Bäumen umrahmt und vom Einkaufszentrum durch die Schnellstraße getrennt. Zwischen der Baustelle und den ersten Häusern unseres Viertels liegt ein weites freies Feld. Ein wirklich einsames Plätzchen.

[...]

Es war ein total öder Platz, voller Schatten und Geräusche, bei denen einem die Haare zu Berge stehen konnten.

[...]

Tobias sah es als Erster. Er hatte im Gehen zum Himmel geschaut. Ich denke mal, dass er die Sterne anschauen wollte oder so. Wie Tobias eben manchmal so ist - abgehoben und weit weg in seiner eigenen Welt.

Plötzlich blieb Tobias stehen. Mit dem Finger zeigte er fast senkrecht in die Luft. "Schau dir das an", sagte er.

[...]

Also schaute ich nach oben. Und da war es. Ein leuchtendes, blauweißes Licht, das über den Himmel raste, erst schnell - zu schnell für ein Flugzeug -, dann immer langsamer. "Was ist das?"

Tobias schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht."

[...]

Aber Cassie platzte einfach damit heraus. "Das ist eine fliegende Untertasse!"

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