Leseprobe

... Die andern tun gerne so, aks wär ich der Chef. Na ja, wie auch immer. Wenn's ihnen ein besseres Gefühl gibt ...

Bloß - wenn die Leute einen wie einen Anführer behandeln, fängt man auch an, sich wie ein Anführer zu benehmen. Und das bedeutet halt, Entscheidungen zu treffen. Selbst wenn man völlig blind im Nebel herumtapst.

< Ja, wie sieht unser Plan aus? >, fragte Rachel.

...

Direkt in mein Gesicht!

Große, glitzernde Augen - das Einzige, was in der Dunkelheit leuchtete.

Ein Maul, gerade so weit offen, dass man die langen, gebogenen Reißzähne sah.

Das Gesicht einer riesengroßen Katze. Berglöwe? Leopard?

In einer Sekunde würde er springen und -

...

< Wow! >, rief ich.

< Was gibt's? Siehst du was? >, fragte Tobias.

< Jake? Ich hab dich gefragt, wie unser Plan aussieht >, sagte Rachel und klang verärgert.

Ich war wieder in der Luft. Ich flog. Ich war in einem Falkenmorph. Unter mir sah ich den Supermarkt.

Aber ich war total durcheinander. Im Kopf war ich noch immer in einem Dschungel, den ich nie gesehen hatte, und starrte in die Augen einer schönen, tödlichen Raubkatze. Was war los mit mir? Wurde ich jetzt verrückt?

< Ähm ... ähm, ich ... ich schätze, wir sehen uns das mal näher an, oder? >, gelang es mir zu sagen.

< Unbedingt. Und dann lasst uns einen Plan machen. Auf geht's >, sagte Rachel mit ihrer üblichen Begeisterung.

[...]

< Was immer da passiert ist, sie wollen es schleunigst beseitigen. Wir haben keine Zeit >, sagte ich. < Besser, wir machen's heute Nacht. >

< Oh >, sagte Rachel. < Heute Nacht? Wie in ... heute Nacht? > Sie klang nicht mehr ganz so begeistert.

< Oh, gut >, sagte Marco ironisch. < Wieder mal so eine nette überstürzte, Last-Minute-Aktion. Die laufen immer so gut ab. >

Du hast ja keinen blassen Schimmer dachte ich. Denn abgesehen von allem anderen verliert dein 'furchtloser Anführer' gerade ein bisschen den Verstand.

Das sagte ich natürlich nicht. Wenn man der Anführer ist, darf man nicht verrückt werden.

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