Die Welt der Animorphs
  Leseprobe Band 12 - Der Schock
 

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Alle drehten die Köpfe, um zu gucken. Ich sprang auf das Geländer, balancierte darauf als die Amateurturnerin, die ich nun mal bin, und hechtete dann nach dem Ast eines künstlichen Betonbaumes, der über die Grube ragte.

Ich packte den Ast. Genau wie ein Stufenbarren, nur riss er meine Handflächen auf. Ich holte Schwung, dann ließ ich mich auf einen tieferen Ast fallen.

Ich kratzte mir den rechten Unterarm blutig, konnte den Ast aber packen, bremste so meine Geschwindigkeit ab und ließ mich die letzten drei Meter auf den Boden der Krokodilgrube fallen.

"Oh mein Gott! Das Mädchen ist auch hineingefallen!"

"Nein, sie versucht den Jungen zu retten!"

"Sei doch kein Idiot!", schrie irgendjemand.

Zu spät, dachte ich grimmig. Ich stand auf Sand. Der Junge war hinter mir, vor den Blicken der Menschen oben geschützt. Zwei Meter trennten mich und den Hosenmatz von den sechs Krokodilen. Sie waren jetzt alle wach. Interessiert. Nicht sicher, ob sie rüberkommen und uns auffressen sollten oder nicht.

In diesem Moment sah ich den Grund für ihre Unsicherheit. Es waren nämlich nicht sechs Krokodile in dem Gehege. Sondern sieben. Das siebte lag nur Zentimeter entfernt. Und es war ein kapitaler Bursche.

Groß genug, das klar war: Wenn dieses Riesenmonster seine Beute nicht teilen mochte, dann wollten die anderen Krokodile es bestimmt nicht durch den Verusch reizen, sie ihm abzuluchsen.

Es war gewaltig.

Oh Mann, war das Vieh groß.

"Nettes Kroko", flüsterte ich.

Es starrte mich aus braungelben Augen an, die beinahe zu lachen schienen. Es hatte angenommen, sich an einem Menschen laben zu können. Jetzt hatte es zwei.

Dann preschte es vor.

Ihr würdet nicht glauben, dass etwas so Großes mit so kleinen Stummelbeinen sich so schnell bewegen kann. Aber es stürmte wie der Blitz heran! Direkt auf mich zu!

Ich sprang in die Luft, als diese grauenhafte Schnauze genau dort, wo ich gerade noch gestanden hatte, ins Leere schnappte. Ich landete auf dem Rüken des Krokodils, rutschte ab und kletterte in Panik wieder rauf. Sein Schwanz schlug wie eine Bullenpeitsche herum. Es wirbelte kraftvoll herum und versuchte mich abzuwerfen. Seine mächtigen, klaffenden Kiefer schnappten nach hinten und schienen mich überreden zu wollen, mich in Reichweite seiner scharfen, ungleichen, zackigen Zahnreihe zu begeben.

Eine winzige Hoffnung hatte ich. Nur eine. Ich umarmte seinen hornigen, rauen Rücken, drückte meine Handflächen dagegen und konzentrierte mich mit all meiner Willenskraft.

Ich begann das Krokodil zu übernehmen.

Bevor es mich übernehmen konnte...

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